Drei Tage lang ist die „Cyber-Bubble“ in Mannheim

Drei Tage lang ist die „Cyber-Bubble“ in Mannheim

Kinder und Jugendliche erweitern ihre digitalen Kompetenzen

Zeitlich intensive Nutzung digitaler Medien auch ohne elterliche Kontrolle und kompetente Begleitung ist für Kinder und Jugendliche heute Alltag. Dadurch ist die Bildung einer kritisch reflektierenden Medienkompetenz zur Entwicklungsaufgabe von Jugendlichen geworden, um mit Phänomenen wie Fake News in sozialen Medien, Cybermobbing und Datensicherheit umgehen zu können.

Die Erlebnisinstallation „Cyber-Bubble“ der Stiftung Medien- und Online Sucht bietet Schüler*innen und pädagogischen Fachkräften vom 9. bis 11. November in der Kinder- und Jugendbibliothek im Dalberghaus einen Sensibilisierungsimpuls. Die Erlebnisinstallation „Cyber-Bubble“, ein transparentes Kuppelzelt, wird von einer informativen Ausstellung begleitet. Im Zentrum der Ausstellung stehen Themen wie Soziale Medien, Identität, Fake News, Cybermobbing und Datenschutz, die für die Teilnehmenden unter anderem interaktiv erlebbar werden.

Bei der Eröffnung der Ausstellung betonte Dr. Peter Schäfer, Leiter des Fachbereichs Jugendamt und Gesundheitsamt: „Mit dieser Sensibilisierungskampagne wird die digitale Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen, Erziehungsberichtigen und pädagogischen Fachkräften gefördert, die gerade auch durch Corona nochmals mehr an gesellschaftlicher Brisanz hinzugewonnen hat. Wir freuen uns sehr, dass wir hier in Mannheim in den Genuss dieses Angebots kommen, zumal die ‚Cyber-Bubble‘ nur in vier Städten in Deutschland präsentiert wird und zwar neben Mannheim in Lüneburg, Jena und Schwerin.“

„Digitale Mediennutzung nimmt weltweit zu und ohne sie geht’s kaum. Besonders die Coronakrise hat die Nutzung digitaler Medien gerade bei Kindern vorangetrieben. Sie können Kinder vereinsamen lassen und sie auch überfordern – sie können aber auch die Neugierde von Kindern wecken und die Phantasie beflügeln. Um sich in der großen virtuellen Welt zurechtzufinden, brauchen sie jedoch Unterstützung von den Eltern, Erzieherinnen, den Lehrerinnen. Kinder und Jugendliche müssen in ihrer Medienkompetenz und Mediensicherheit gestärkt werden“, sagte Yilmaz Holtz-Ersahin, Leiter der Stadtbibliothek Mannheim. „Der Umgang mit digitalen Medien zählt heute zweifellos zu den Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben, Rechnen und das Erlernen der Fremdsprachen. Um diese neue Kulturtechnik besser beherrschen zu können und auch um die Gefahren des übermäßigen und ungesteuerten Medienkonsums besser einschätzen zu können, unterstützt die Ausstellung ‚Cyber-Bubble‘ Eltern und Fachkräfte bei der Medienerziehung von Kindern und den gesunden Umgang mit digitalen Medien.“

Bernd Werner, Stifter der Stiftung Medien- und Online Sucht, erläutert: „Unsere Sensibilisierungskampagne soll anregen, dieses große Bildungsthema ‚Medienkompetenz‘ auf allen Ebenen der Bildung zu fördern und zu inspirieren. Die ‚Cyber-Bubble‘ zeigt den ‚Schauplatz Internet‘, auf dem sich Jugendliche sicher bewegen sollen. Fake News, Cybermobbing und andere Themen gehören zu den Bildungseinheiten der Medienkompetenz-Bildung.“

Bis zum 11. November werden insgesamt mindestens neun Mannheimer Schulklassen die „Cyber-Bubble“ besuchen und real erleben. Nachmittags können auch Einzelpersonen, Familien oder Kleingruppen bis zirka fünf Personen die Ausstellung im Dalberghaus ohne Anmeldung besuchen.

Zudem findet am Mittwoch, 10. November, ab 14.30 Uhr, die Multiplikatorinnen-Veranstaltung mit dem Titel: „Medienwelten heute – WhatsApp & Co. als neue pädagogische Herausforderungen?“ für die Zielgruppe Lehrerinnen aller Schulen in Mannheim, Schulsozialarbeiterinnen, Erzieherinnen und sonstige pädagogische Fachkräfte statt. Zwei Referent*innen der Stiftung Medien- und Online Sucht Lüneburg werden in ihrem Vortrag auf die Themen Identitätsbildung, Fake News, Cybermobbing, Datensicherheit und -schutz mit dem Schwerpunkt in Sozialen Medien eingehen. Darüber hinaus werden die Ausstellung und die „Cyber-Bubble“ präsentiert und die Teilnehmenden erhalten Hintergrundinfos dazu.

Die Veranstaltung wird von der Stiftung Medien- und Online Sucht Lüneburg in Kooperation mit dem Fachbereich Jugendamt und Gesundheit (Jugendförderung, Medienbildung und Suchtprävention) sowie dem Fachbereich Bildung (Stadtbibliothek) und der Projektarbeitsgruppe Digitale Medien des Kommunalen Netzwerks für Suchtprävention und Suchthilfe (KNS) Mannheim angeboten.

Hintergrund
„Cyber-Bubble“ ist ein Sensibilisierungsprojekt zur Stärkung der Medienkompetenz. Zu erleben ist die Ausstellung innerhalb und außerhalb des transparenten Kuppelzeltes. Bilder, Skulpturen, Filme und Spiele beleuchten die Themen: Cybermobbing, Social Media, Datenschutz. Das Kuppelzelt symbolisiert die Filterblase, die sich bildet, von uns gebildet wird, Dinge in den Fokus rückt oder dafür sorgt, dass Einiges nicht gesehen wird. Die Exponate regen an zum Reflektieren, Diskutieren, Handlungsmuster zu überdenken.

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